„Infantflow“ zur Atemunterstützung, die Software „Stephanie“ und ein kindgerechtes Lungenfunktionsgerät unterstützen die intensive Behandlung von Kindern in der Universitäts-Kinderklinik
Nicht immer reicht das sorgfältige Abhören der Lunge aus, um bei Kindern mit Atemproblemen zur richtigen Diagnose zu gelangen. Häufig ist die Messung der Lungenfunktion in solchen Fällen ein wichtiger Schritt zur Identifikation des eigentlichen Problems. Dies kann beispielsweise ein Asthma bronchiale sein, die Folge einer Beatmungspflichtigkeit nach Frühgeburt oder eine seltene chronische Lungenerkrankung. Um das volle Ausmaß der Störung festzustellen, sind Messungen unter körperlicher Belastung notwendig. Und weil Kinder bekanntlich keine kleinen Erwachsenen sind, brauchen sie Apparate, die zu ihrem Alter und ihrer Körpergröße passen.
Prof. Manfred Gahr, Chef der Kinderklinik, zu diesem Anliegen: „Wenn Kinder schon krank sind, sollte nicht noch die Diagnostik mit Stress behaftet sein. Unser medizinisches Personal betreut die kleinen Patienten mit großem Einfühlungsvermögen. Umso besser gelingt das, wenn die Geräte speziell für Kinder entwickelt worden sind. Wir sind Firmen wie Stephan und Saegelin Medizintechnik dankbar für ihr Engagement auf diesem Gebiet.“ Prof. Gahr, der auch medizinischer Vorstand der Dresdner Kinderhilfe ist, schlug der Vereinsleitung vor, Mittel für drei neue Funktionsdiagnostik- Geräte aufzubringen. Eine großzügige Spende machte die Anschaffung möglich.
Eines davon ist bei Dr. Christian Vogelberg im Einsatz, wenn Lungenfunktionsmessungen bei Kindern vorgenommen werden. Diese Diagnosetechnik erlaubt es, viel besser als bisher zu differenzieren: Wo liegt das eigentliche Problem? Ist es mechanischer Art, liegt es an den Lungenbläschen oder am Kreislauf, liegen eventuell Herzprobleme vor?
Oberarzt Dr. Christian Vogelberg Oberarzt Dr. Vogelberg, ein erfahrener Kinderpneumologe, erklärt: „Das Besondere dieses Gerätes ist seine Anpassung an kindliche Anforderungen. Es kann viele verschiedene Daten erheben, die Auskunft darüber geben, wie schnell und wie tief ein Kind atmet, wie weit die Bronchien geöffnet sind, wie viel Luft ein- und ausgeatmet wird, wie die Sauerstoffversorgung funktioniert, in welcher Qualität der Gasaustausch verläuft. Eine Software hilft, die Messungen differenziert auszuwerten, und macht einen Verlauf darstellbar.“ Untersucht werden beispielsweise Kinder, die durch intensivmedizinische Versorgung, also auch durch künstliche Beatmung, nachfolgend Probleme haben, Frühgeborene und Kinder, die bei körperlicher Belastung Atembeschwerden haben.
„Mit dem neuen Gerät ist es uns möglich, die Versorgung von ehemaligen Frühgeborenen extrem zu verbessern, denn mit Hilfe der Messdaten kann man die Therapie gezielter gestalten“, sagt Oberarzt Dr. Vogelberg. Um allerdings die Ursachen für Fehlfunktionen ebenso frühzeitig erkennen zu können, brauchten die Pulmologen der Kinderklinik noch etwas mehr: ein spezielles Bronchoskop, mit dem sie Fehlbildungen der Lunge aufspüren, mit einer Kamera abbilden und auch Infektionen durch Sekretentnahme besser diagnostizieren können. Eine solche Ausrüstung steht noch auf dem Wunschzettel.