Benefizkonzert mit jungen Künstlern im Hause Heinemann für die Dresdner Kinderhilfe
Ein schöner Tag mitten im Oktober, gegen Abend. Die Abendsonne liegt noch über der Elbe, doch strömen auffällig viele Menschen auf ein Haus in der Bautzner Straße zu. Der Vorsitzende der Dresdner Kinderhilfe, Rechtsanwalt Stefan Heinemann, hat die Türen seines Hauses weit geöffnet und begrüßt erwartungsfrohe Gäste, die seiner Einladung zum Benefiz- Hauskonzert gefolgt sind.
Gespannt sind alle – auf ein musikalisches Programm der Extraklasse, auf die jungen Musiker, auf Neuigkeiten des Vereins Dresdner Kinderhilfe. Was aber jetzt schon alle wissen: Mit ihrer Spende werden sie ein weiteres Mal die Anliegen des Vereins unterstützen. So ist ihnen ein angemessener Kartenpreis nicht zu hoch, um beispielsweise die Zukunft des Elternhauses „Teddybär“ zu sichern. Denn da gibt es jetzt doch eine Stiftung? Stefan Heinemann und die Geschäftsführerin, Christiane Reichardt-Vorländer, bestätigen, was es Neues gibt. Ja, die Stiftung ist gegründet, jeder Euro geht jetzt dorthin, um sie im Wortsinn zu bereichern! Deshalb sind Abende wie dieser so gut und wichtig. Denn für lange Versammlun- Benefizkonzert mit jungen Künstlern im Hause Heinemann für die Dresdner Kinderhilfe gen haben alle hier keine Zeit. Aber wenn es darum geht, dem Verein mal wieder einen finanziellen Schub zu geben, kommen sie gern. Zuerst: das Wunderkind. Jacob Meining ist 13 Jahre alt und schon jetzt sehr erfolgreich. Allein 2010 erspielte er sich zwei Preise: den ersten Platz im Fach Solovioline bei „Jugend musiziert“ und beim Szymon-Goldberg-Wettbewerb für junge Geiger den 1. Preis plus Publikumspreis. Er spielt auch bereits mit den Kammermusikern der Staatskapelle Dresden. War dann der Auftritt bei Stefan Heinemann für ihn überhaupt aufregend? Und ob. „Die Stücke sind alle sehr schwer zu spielen, aber das macht sie auch so schön“, sagt er im Anschluss. Er hat sie bravourös gemeistert: eine Etude- Caprice von Wieniawski, das Violinkonzert G-Dur von Mozart mit den Kadenzen von David Oistrach, die Partita in E von J.S. Bach und schließlich die äußerst virtuosen Zigeunerweisen von Pablo de Sarasate. Ein weiterer Schritt auf dem langen Weg zum Solisten? Wie auch immer, sein Publikum bedachte ihn mit herzlichem Applaus.
die Musiker Rieko Yoshizumi-Krieger und Jakob-MeiningSchauspielintendant Wilfried Schulz und seine Frau Patricia MaurerUrsula und Hans Joachim HerrmannIgor Levit, Heyeyoon Park und Isang Enders mit dem 1. Klaviertrio von Mendelssohn-Bartholdy
Dann etwas ganz Besonderes, selten Gespieltes: Die Geistervariationen von Robert Schumann, dargebracht von Igor Levit, der in Hannover und Salzburg studiert hat. Schon seine Einführung in das letzte Werk Schumanns konnte Gänsehaut verursachen, viel mehr dann sein Spiel. Igor Levit hat in diesen Variationen etwas ganz Eigenes gefunden, die Kunst seines Vortrags war außerordentlich anrührend.
Nach einer kleinen Pause kamen Hyeyoon Park und Isang Enders auf die Bühne zu Igor Levit. Zusammen boten sie das Trio Nr. 1 von Medelssohn-Bartholdy und ließen es zum Höhepunkt des Abends werden. Es klang, als würden sie schon jahrelang zusammen musizieren – und das will bei dem leidenschaftlichen, äußerst virtuosen Stück etwas bedeuten.
Dank der Gastfreundschaft von Stefan Heinemann, der hervorragenden Musikbeiträge und der Aufgeschlossenheit der Gäste gelang ein Abend der Begegnung mit Kunst, Geselligkeit und Spendenfreude. In der Spendenbox fanden sich zum Schluss 4.000 Euro.